Das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) führt seit 2019 eine repräsentative Befragung bei 10- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen sowie je einem Elternteil durch. Ziel ist es, Nutzungszeiten sowie die Prävalenz (= die Häufigkeit einer Krankheit/eines Symptoms zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Bevölkerung) und Entwicklung riskanter und pathologischer Nutzungsmuster von digitalen Spielen, sozialen Medien und Streaming unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland abzubilden.
Einige Ergebnisse zusammengefasst:
- Anstieg im Bereich Video-Streaming verdeutlicht die Relevanz und das gesteigerte Suchtpotential videobasierter Inhalte, v.a. personalisierte (Kurz)Videoinhalte bieten eine immersive Erfahrung und eine schnelle Belohnungsstruktur, was zu einem intensiveren Konsumverhalten führen kann
- Digitale Medien und Smartphones beeinflussen auch die Art und Weise der alltäglichen sozialen Interaktion. Dies wird durch die hohe Verbreitung von Phubbing deutlich. Phubbing setzt sich aus den Worten Phone (= Telefon) und Snubbing (= schroffe Abweisung) zusammen und beschreibt die unangemessen Nutzung des Smartphones in sozialen Situationen
Eine Schlussfolgerung daraus lautet:
Angesichts der nach wie vor hohen Prävalenz problematischer Nutzungsmuster und der beschriebenen psychischen Belastungen, die mit der (unangemessenen) Nutzung digitaler Medien in sozialen Interaktionskontexten einhergehen können, ist der Ausbau von Präventions- und Interventionsmaßnahmen weiterhin von zentraler Bedeutung. Dabei sollte der Fokus über die bereits anerkannten Computerspielstörungen hinaus auch auf andere digitale Medien wie Social Media und Video-Streaming-Plattformen ausgeweitet werden, da diese den Alltag junger Menschen zunehmend prägen und neue Risiken mit sich bringen.
Zitiert aus:
Wiedemann, H., Thomasius, R., Paschke, K. (2025). Problematische Mediennutzung bei Kindern
und Jugendlichen in Deutschland: Ergebnisbericht 2024/2025. Ausgewählte Ergebnisse der siebten Erhebungswelle im September/Oktober 2024. DAK-Gesundheit. Verfügbar unter:
www.dak.de/mediensucht (bzw. auch unter https://www.mediensuchthilfe.info/unsere-studien/)
Unter https://www.mediensuchthilfe.info/unsere-frageboegen/ gibt es eine Reihe von Selbsttestmöglichkeiten, um das eigene Nutzungsverhalten einzuschätzen.